Weiteres Potential der Energieeinsparung erkennen und Ansätze zur Umsetzung von Rationalisierungsmaßen finden: Der AQUApark Oberhausen nimmt an einer Klimaschutzberatung der EnergieAgentur.NRW teil, um sich energetisch für die Zukunft aufzustellen.

Im Umweltbereich der Stadt Oberhausen genießen die Schwerpunkte „Energieeffizienz und Energieeinsparung“ bei der Umsetzung der Projekte aus dem Klimaschutzkonzept stets höchste Priorität. Daher ist man auch darum bemüht, große Energieverbraucher ausfindig zu machen und mit ihnen in einen Austausch zu treten. „Schwimmbäder, die laut statistischen Erhebungen etwa 30 % ihrer Gesamtkosten für die Energieversorgung aufbringen müssen, sind in diesem Zusammenhang ein gutes Beispiel“, erzählt Christian Wittpahl, Klimaschutzmanager bei der Stadt Oberhausen. Daher hat er auf Grundlage eines Angebots der EnergieAgentur.NRW Kontakt zum AQUApark aufgenommen und eine kostenlose Energieberatung vermittelt.

Diese wird vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW getragen und soll im Rahmen einer Initialberatung Basiswissen vermitteln, helfen technische Abläufe zu beurteilen und Kontakte vermitteln. Ziel ist es, die richtigen Ansätze zu finden, Energierationalisierungsmaßnahmen umzusetzen, um die zur Verfügung stehenden Investitionsmittel in die Bereiche fließen zu lassen, die den größten energetischen und wirtschaftlichen Nutzen bringen.

Timo Schirmer, Betriebs- und Personalleiter im AQUApark, berichtet, dass man sich durchaus der Herausforderung bewusst ist, die hohen Energieverbräuche zu senken. Als Mitglied der Initiative Nachhaltigkeit in der Freizeitwirtschaft hat man sich daher auch dazu entschieden, einen Nachhaltigkeitsrat zu gründen, der sechs Mal im Jahr tagt und bereits unterschiedliche Energieeinspar- bzw. Energieeffizienzmaßnahmen angestoßen und realisiert hat. Unter anderem wurden an den Ein- und Ausgängen der Rutschen Rollos installiert, die nach Betriebsschluss für einen geringeren Wärmeverlust sorgen und eine solare Erwärmung des Außenbeckens über Solarkollektoren und -schläuche ermöglicht.

Bei der Abschlussbesprechung im Rahmen des Beratungsangebots der EnergieAgentur.NRW gab es dann zusätzlich sehr positive Ergebnisse. Sowohl der Wärme- als auch der Strombedarf des AQUAparks liegen gegenüber vergleichbaren Bädern konstant im guten Bereich. Die gute Bausubstanz des 2009 eröffneten Freizeitbades in Kombination mit einem Fernwärmeanschluss bieten dabei bereits beste Voraussetzungen. Allerdings ist das Ergebnis trotzdem erwähnenswert, weil der AQUApark Attraktionen betreibt, die zu erheblichen Energieverbräuchen im Bereich der Beckentechnik führen (u.a. ein Geysirbecken und ein Strömungskanal).

Weitere Potentiale für eine zukünftige Steigerung der Kosteneffizienz wurden bei der Beleuchtung ermittelt. In vielen Bereichen des Schwimmbades könnte zukünftig LED-Technik eingesetzt werden, die im Gegensatz zu normalen Glühbirnen ca. 80 % bis 90 % weniger Energie verbraucht. Im Parkhaus (280 Leuchtstoffröhren) und bei der Kuppelhallenbeleuchtung (24 Halogenstrahler) konnte bereits eine Umrüstung realisiert werden, die sich für den AQUApark bereits nach einem Jahr amortisiert hat. Aus diesem Grund sollen in Kürze auch die Umkleidekabinen umgerüstet werden. Des Weiteren könnte die bestehende 30 kW-Photovoltaik-Anlage, die den erzeugten Strom momentan noch zu 100 % ins Stromnetz einspeist, auf bis zu 80 kW erweitert werden und dann für die Eigenbedarfsdeckung genutzt werden. Auch im Bereich der Pumpen könnte durch die Umstellung auf eine regelbare Technik Strom eingespart werden. Herr Werntgen-Orman, Leiter des Bereichs Umwelt bei der Stadt, freut sich über die positiven Ergebnisse der Energieberatung und möchte mit seinem Klimaschutzteam auch zukünftig die weitere Umsetzung der effizienzsteigernden Maßnahmen beratend begleiten.